Christoph Krohm
Travel guide coach, Studiosus

Christoph Krohm studierte Geschichte mit Schwerpunkt Architekturgeschichte an der Universität Kassel. Da sein ursprünglicher Berufswunsch Denkmalpflege war, arbeitete er zunächst beim sächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Dresden. Er war dort zuständig für die Revision der Baudenkmallisten in mehreren sächsischen Landkreisen. Bereits während seines Studiums arbeitete er aber als Reiseleiter für Studiosus. Aktuell ist er bei diesem Reiseveranstalter Referent in der Reiseleiterabteilung und zuständig für die Auswahl und Ausbildung der Reiseleiter bei Studiosus.

Wie kamen Sie zu Ihrem heutigen Beruf?

Mein Einstieg in den Tourismus und in die Tätigkeit als Trainer / Seminarleiter geschah zufällig. Als Historiker / Kunsthistoriker war ich zunächst mehrere Jahre Studienreiseleiter für Studiosus, bevor ich von der Firma gefragt worden bin, in die Auswahl und Ausbildung von Studienreiseleitern zu wechseln. Während des Studiums lag mein Berufswunsch im Bereich der Denkmalpflege. Tourismus und / oder Training spielten gar keine Rolle.

Welche Qualifikation brauchten Sie für Ihren Berufseinstieg?

Wäre ich beruflich in der staatlichen Denkmalpflege geblieben, wäre eine Promotion Zugangsvoraussetzung für eine feste Planstelle gewesen. Daher war meine Doktorarbeit auch schon weit vorbereitet. Durch meinen Wechsel zu Studiosus war das dann nicht mehr nötig. Ich kam 2002 aus der Reiseleiterpraxis auf meine jetzige Stelle – und genau dieser praktische Hintergrund war die entscheidende Qualifikation.

Welche Qualifikationen aus Ihrem Studium sehen Sie als besonders wertvoll für Ihre heutige Tätigkeit an?

Ich habe mich schon im Geschichtsstudium bemüht, inhaltlich breit aufgestellt zu sein. Das wurde später für meine Tätigkeit als Studienreiseleiter wichtig. In meiner Stelle als Referent in der Auswahl und Ausbildung von Studienreiseleitern ist mir das bis heute eine große Hilfe.

Sind weitere Kenntnisse (bspw. im Umgang mit bestimmten Computerprogrammen oder Fremdsprachen) notwendig, um in Ihrem Berufsfeld Fuß zu fassen?

Ohne Fremdsprachen (Italienisch / Englisch) hätte ich meine heutige Stelle nicht bekommen. Schon als Studienreiseleiter gehört die Beherrschung der Landes- und / oder Verkehrssprache unbedingt dazu – wie will man sich mit seiner Gruppe sonst im besuchten Land bestenfalls zuhause fühlen können? Selbstverständlich ist die Beherrschung der heutigen (mobilen) Kommunikationsformen und ein „Alltagscomputing“ ebenfalls notwendig.

Welchen Teilbereich Ihres Berufs würden Sie als besonders interessant und spannend bezeichnen? Woran arbeiten Sie am liebsten?

Auswahl-, Ausbildungs- oder Weiterbildungsseminare zu konzeptionieren und als Trainer durchzuführen sind der Teil meiner Beschäftigung, den ich am liebsten mache. Durch die jeweils unterschiedlichen Teilnehmer ist die Arbeit als Trainer immer wieder eine neue Herausforderung. Die individuelle Entwicklung der Teilnehmer im Seminar und später in ihrem Beruf als Reiseleiter zu erleben, ihr verbales und nonverbales Feedback unmittelbar zu bekommen, macht mich glücklich.

Was würden Sie Studierenden raten, wie sie sich auf ihren Berufseinstieg vorbereiten sollten?

Die Praxis zählt! Keine Angst vor Vielfalt, die Spezialisierung kommt später von ganz allein.

Bezüglich einer eventuellen Tätigkeit bei Studiosus:

Trainieren Sie, komplexe Zusammenhänge in wenige Sätze fassen zu können. Für eine anspruchsvolle Reiseleitung ist das überlebenswichtig.

Die Form der Wissensvermittlung wird immer wichtiger. Bei Studiosus wünschen wir uns, dass sie fundiert, anspruchsvoll und methodisch abwechslungsreich stattfindet. „Selbst erleben, selbst empfinden und selbst machen“ sind für die Gäste wichtige Motive. Eine professorale Exkursion mit lauter Frontalvorträgen wünscht sich heute keiner mehr. Machen Sie sich im Vorfeld einer möglichen Bewerbung unbedingt darüber Gedanken.

Keiner will nur Ihr Hirn! Machen Sie sich bewusst, dass Service und Dienstleistung im gleichen Umfang zum Berufsfeld Reiseleitung gehören, wie Ihr Wissen über den Zielort.