PD Dr. Karsten Uhl
Neuere und Neueste Geschichte
Kontakt
kuhl@dora.de
PD Dr. Karsten Uhl ist seit Juli 2020 Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora: Zur Personalseite von Karsten Uhl. Er gibt in regelmäßigen Abständen Lehrveranstaltungen an der TU-Darmstadt im Bereich Neuerer und Neuster Geschichte.
•1993 bis 1998: Studium der Geschichte, Politischen Wissenschaft und Psychologie an der Universität Hamburg
•1998 bis 2000: Promotionsstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Stipendiat im DFG-Graduiertenkolleg „Geschlechterdifferenz & Literatur„
•2000 an der LMU München zum Dr. phil. promoviert
•2001 bis 2003: Aufbaustudium “Museum & Ausstellung„ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
•2003 bis 2006: Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
•2007 bis 2008: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie an der Technischen Universität Darmstadt im Forschungsprojekt “Geschlecht, Rationalisierung und Technik„ (Leitung: Prof. Dr. Martina Löw; finanziert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst – “Fokus Geschlechterdifferenzen„)
•seit Juli 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, Abteilung Technikgeschichte der TU Darmstadt im DFG-Projekt “Geschlecht, Raum und Technik in der Fabrik: Die 'rationelle' Gestaltung industrieller Arbeitsplätze in Deutschland, 1900-1970" (Leitung: Prof. Dr. Mikael Hård)
•22.11.2012: Habilitation, Venia Legendi für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Darmstadt (Habilitationsschrift: Humane Rationalisierung? Die Raumordnung der Fabrik im fordistischen Jahrhundert)
•2013-2016 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der TU Darmstadt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
•2016-2018: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Eigene Stelle, DFG)
•04/2018-03/2019: Vertretung des Lehrstuhls für Technikgeschichte an der TU Darmstadt
•April 2019 bis September 2020: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt (Eigene Stelle, DFG)
•seit Oktober 2020: Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
Texte bei Academia
Monografien
•Humane Rationalisierung? Die Raumordnung der Fabrik im fordistischen Jahrhundert, Bielefeld: transcript 2014. (Rezension bei HSK, Rezension in der VSWG, Rezension im AfS (wird in neuem Tab geöffnet), Rezension bei Sehepunkte, Rezension bei Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Rezension bei NPL)
•Das „verbrecherische Weib„. Geschlecht, Verbrechen und Strafen im kriminologischen Diskurs 1800-1945 (Geschlecht – Kultur – Gesellschaft, Bd. 11), Münster, Hamburg, London: LIT Verlag 2003. (Rezension bei Sehepunkte)
Herausgebertätigkeit
•(mit Nina Kleinöder u. Stefan Müller) “Humanisierung der Arbeit„. Aufbrüche und Konflikte in der rationalisierten Arbeitswelt des 20. Jahrhundert, Beilefeld: transcript 2019 (erscheint 10.2019)
•(mit Christian Zumbrägel) Themenheft “Technik„ (Body Politics. Zeitschrift für Körpergeschichte, Jg. 6, 2018, H.9).
•(mit Lars Bluma) Kontrollierte Arbeit – disziplinierte Körper? Zur Sozial- und Kulturgeschichte der Industriearbeit im 19. und 20. Jahrhundert, Bielefeld: transcript 2012. (Rez. bei HSK)
•(mit Helmut Kramer u. Jens-Christian Wagner) Zwangsarbeit im Nationalsozialismus und die Rolle der Justiz. Täterschaft, Nachkriegsprozesse und die Auseinandersetzung um Entschädigungsleistungen, Nordhausen 2007. (Pdf (wird in neuem Tab geöffnet)) (Rezension in der ZRG)
Aufsätze (in Auswahl)
•Eine lange Geschichte der „menschenleeren Fabrik“. Automatisierungsvisionen und technologischer Wandel im 20. Jahrhundert, in: Marx und die Roboter. Vernetzte Produktion, künstliche Intelligenz und lebendige Arbeit, hg. v. Florian Butollo u. Sabine Nuss, Berlin: Dietz 2019, S. 74-90.
•(mit Christian Zumbrägel) Technikgeschichte des Körpers (wird in neuem Tab geöffnet). Plädoyer für eine nutzerzentrierte Analyse verkörperter Machtverhältnisse, in: Body Politics. Zeitschrift für Körpergeschichte, 6 (2018), H. 9, S. 15-45.
•Die langen 1970er Jahre der Computerisierung. Die Formalisierung des Produktionswissens in der Druckindustrie und die Reaktionen von Gewerkschaften, Betriebsräten und Arbeitern, in: Vom Buchdrucker zum Medientechnologen. Wege der Druckindustrie in die Welt der Digitalisierung, hg. v. Constanze Lindemann u. Harry Neß, Hamburg: VSA 2018, S. 84-99.
•Foucault, Michel: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, in: Christina Schlepper/Jan Wehrheim, Hg. Schlüsselwerke der Kritischen Kriminologie, Weinheim: Beltz Juventa 2017, S. 237-247.
•Die moderne Architektur und die humane Rationalisierung der Fabrik im frühen 20. Jahrhundert, in: kunsttexte.de. E-Journal für Kunst- und Bildgeschichte, Nr. 1, 2017.
•Computerisierung, deutsch-deutsche Gewerkschaftsgeschichte und europäissche Vernetzung im Kontext des Kalten Krieges. Die Arbeitskämpfe in der bundesdeutschen Druckindustrie in den 1970er- und 1980er-Jahren, in: Solidarität im Wandel der Zeiten. 150 Jahre Gewerkschaften, hg. v. Willy Buschak, Essen: Klartext 2016, S. 277-302.
•Räume der Arbeit: Von der frühneuzeitlichen Werkstatt zur modernen Fabrik, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2015-11-03. URL: www.ieg-ego.eu/uhlk-2015-de URN: urn:nbn:de:0159-2015110204
•Machinenstürmer gegen die Automatisierung? Der Vorwurf der Technikfeindlichkeit in den Arbeitskämpfen der Druckindustrie in den 1970er und 1980er Jahre, in: Technikgeschichte Bd. 52, 2015, H. 2, S. 157-179.
•Potenzial oder Störfaktor? Die Subjektivität von Arbeitern und Arbeiterinnen in der Zwischenkriegszeit, in: Knud Andresen u.a., Hg.: Der Betrieb als sozialer und politischer Ort. Studien zu Praktiken und Diskursen in den Arbeitswelten des 20. Jahrhunderts, Bonn 2015, S. 259-284.
•Die Aufklärungshistorie und die Verwissenschaftlichung der Geschichtsschreibung in Deutschland, in: Frühneuzeit-Info 25, 2014, 2, S. 186-198.
•Die nationalsozialistische “Volksgmeinschaft„ im Fabrikalltag: “Menschenführung„ zwischen Selbstverantwortung und Disziplinierung, in: GWU 64, 2013, 5/6, S. 298-315.
•The Ideal of Lebensraum and the Spatial Order of Power at German Factories, 1900-1945, in: European Review of History/Revue d'histoire européenne 20, 2013, 2, S. 287-307.
•(mit Lars Bluma) Arbeit – Körper – Rationalisierung. Neue Perspektiven auf den historischen Wandel industrieller Arbeitsplätze, in: Kontrollierte Arbeit – disziplinierte Körper? Zur Sozial- und Kulturgeschichte der Industriearbeit im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Lars Bluma und Karsten Uhl, Bielefeld: transcript 2012, S. 9-31. (Volltext als Pdf: “Leseprobe„)
•„Schafft Lebensraum in der Fabrik!“ Betriebliche Kantinen und Speiseräume im deutschen Rationalisierungsdiskurs 1880-1945, in: ebd., S. 361-395.
•Giving Scientific Management a 'Human' Face: The Engine Factory Deutz and a 'German' Path to Efficiency, 1910-1945, in: Labor History, Vol. 52, 2011, No. 4, S. 511-533.
•Vom Abort im Holzschuppen zur normierten Toilette. Betriebliche Sanitäranlagen und die Raumordnung der Fabrik in Deutschland 1870-1970, in: Blätter für Technikgeschichte, Bd. 73, 2011, S. 55-71.
•Die Geschlechterordnung der Fabrik. Arbeitswissenschaftliche Entwürfe von Rationalisierung und Humanisierung 1900-1970, in: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, Jg. 21, 2010, H. 1, S. 93-117.
•Der Faktor Mensch und das Management. Führungsstile und Machtbeziehungen im industriellen Betrieb des 20. Jahrhunderts, in: NPL, Jg. 55, 2010, H. 2, S. 233-254. (Volltext als Pdf auf Zeitgeschichte online (wird in neuem Tab geöffnet))
•(mit Jens-Christian Wagner) Obóz koncentracyjny Mittelbau-Dora. Miejsce ka?ni Polaków, in: Zeszyty Majdanka, Bd. 24, 2008, S. 65-122. [Das KZ-Mittelbau-Dora. Ein polnischer Leidensort]
•Mutterschaft, Sexualität und Verbrechen im kriminologischen Diskurs vom Kaiserreich bis zur Bonner Republik, in: Mütterliche Macht und väterliche Autorität. Elternbilder im deutschen Diskurs, hg. v. José Brunner (Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Bd. 36), Göttingen 2008: Wallstein Verlag, S. 48-62. (Volltext (wird in neuem Tab geöffnet))
•Die Verbrecherin im humanwissenschaftlichen Diskurs des 19. Jahrhunderts: Geschlecht, moralische Schuld und soziale Gefahr, in: Der Kriminelle. Deutsch-französische Perspektiven / Le criminel. Perspectives franco-allemandes, hg. v. Falk Bretschneider, Leipzig 2007: Leipziger Universitätsverlag, S. 45-78.
•Die „Sexualverbrecherin“. Weiblichkeit, Sexualität und serieller Giftmord in der Kriminologie, 1870-1930, in: LustMord. Medialisierungen eines kulturellen Phantasmas um 1900 (Kulturwissenschaftliche Gender Studies, Bd. 13), hg. von Susanne Komfort-Hein u. Susanne Scholz, Königstein 2007: Ulrike Helmer Verlag, S. 133-148. (Rezension bei Literaturkritik.de)
•Die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für den Wandel des Strafdenkens im 19. Jahrhundert, in: Verbrecher im Visier der Experten. Kriminalpolitik zwischen Wissenschaft und Praxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert, hg. v. Sabine Freitag u. Desirée Schauz (Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, Bd. 2), Stuttgart 2007: Franz Steiner, S. 101-116. (Rezension bei HSK)
•Deckgeschichten: Von der Hölle zu den Sternen. Das KZ Mittelbau-Dora in Nachkriegsnarrativen, in: Technikgeschichte 2005, Bd. 72, H. 3, S. 243-256.
•The Auschwitz Sketchbook, in: The Last Expression: Art and Auschwitz, hg. v. David Mickenberg, Corinne Granof u. Peter Hayes, Evanston (Illinois) 2003: Northwestern University Press, S. 94-103.
•Were Nazi soldiers who participated in the Holocaust committed anti-Semites who believed extermination was necessary for the preservation of social order?, in: History in Dispute, Volume 11: The Holocaust, 1933-1945, hg. v. Tandy McConnell, Columbia (South Carolina) 2003, S. 265-267.
•Die Gewaltverbrecherin im kriminologischen und literarischen Diskurs des frühen 20. Jahrhunderts, in: Frauen und Gewalt. Interdisziplinäre Untersuchungen zu geschlechtsgebundener Gewalt in Theorie und Praxis, hg. v. Antje Hilbig, Claudia Kajatin u. Ingrid Miethe, Würzburg 2003: Königshausen & Neumann, S. 91-103. (Rezension bei Querelles-Net)
•(mit Nick Mansfield) Banners – An annotated Bibliography, in: Social History in Museums, Bd. 27, 2002, S. 43-54.
•Verbrechen als Liebe – Liebe als Verbrechen. Kriminologie, Literatur und die historischen Grenzen des Sagbaren, in: Bündnis und Begehren. Ein Symposium über die Liebe, hg. v. Alexandra Tischel u. Andreas Kraß, Berlin 2002: Erich Schmidt Verlag, S. 229-244. (Rezension bei IASLonline)
•Die Heilige als Sexualverbrecherin. Die Kriminologie schreibt Charlotte Corday in ihren Diskurs ein, in: Transgressionen: Grenzgängerinnen des moralischen Geschlechts, hg. v. Elfi Bettinger u. Angelika Ebrecht (Querelles. Jahrbuch für Frauenforschung, Bd. 5) Stuttgart, Weimar 2000: J. B. Metzler, S. 264-270.
•„Der Pöbel, der nicht in gebildeten Wendungen zu sprechen versteht". Unterschiede zwischen der Kultur des Volkes und der Kultur der Eliten in den Viten der heiligen Wiborada, in: Volkskultur und Elitekultur im frühen Mittelalter: das Beispiel der Heiligenviten, hg. v. Hans-Werner Goetz u. Friederike Sauerwein (Medium Aevum Quotidianum, Bd. 36) Krems 1997, S. 103-118.
Buchbesprechungen für
NPL, Das historisch-politische Buch, NTM, Archiv für Sozialgeschichte (online), Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Technikgeschichte, IASLonline, H-Soz-u-Kult, Historische Literatur, H-German, Querelles-Net, Kriminologisches Journal, Traverse – Zeitschrift für Geschichte
Abgeschlossene Projekte
Computerisierung als Herausforderung der Gewerkschaftsbewegung: das Beispiel der Druckindustrie
In diesem Projekt sollen technologische, soziale und kulturelle Umwälzungen in der Druckindustrie der 1970er und 1980er Jahre zum Ausgangspunkt einer Untersuchung der Entstehung und Entwicklung der Krise der Gewerkschaften genommen werden. Die Druckbranche eignet sich besonders für eine solche Studie, da sie von einer hochqualifizierten und in hohem Maße gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft geprägt war, weshalb die IG Druck und Papier eine besonders starke Position innehatte. Der Untersuchungszeitraum reicht von den 1950er Jahren, als die Branche den Wandel vom noch stark handwerklich geprägten Druckgewerbe zur Druckindustrie durchlief, bis in die Mitte der 1980er Jahre.
Der Schwerpunkt der Studie liegt in den von der Einführung der Computertechnologie geprägten 1970er und frühen 1980er Jahre; einen vorläufigen Abschluss des Prozesses der Computerisierung markierte die Etablierung des Desktop Publishings ab 1985. Im Zentrum des Projektes steht die Frage, welche Rolle der technologische Wandel für die Krise der Gewerkschaften spielte. Die Automatisierung der Arbeit, die sich in der Druckindustrie v.a. in der Form der Computerisierung zeigte, stellte eine Herausforderung für die Gewerkschaften in verschiedener Hinsicht dar: Erstens geriet – im diskursiven Bereich – die gewerkschaftliche Überzeugung von der sozialen Gestaltbarkeit technologischen Wandels ins Wanken. Diese traditionelle Fortschrittsgläubigkeit der Arbeiterbewegung wurde im Kontext der forcierten Automatisierung erstmals breiter diskutiert. Zweitens – im Bereich der Technologiepolitik und der gewerkschaftlichen Aktionsformen – wurde die wichtigste Form der gewerkschaftlichen Machtbasis, der Streik, durch die Computerisierung deutlich geschwächt, weil nun eine Auslagerung der Produktion und eine größere Unabhängigkeit von Facharbeitern möglich wurde. Drittens – in der Selbstwahrnehmung der Arbeiter – wurde die über Jahrzehnte vorherrschende Vorstellung, einer „Arbeiteraristokratie“ anzugehören, mit den Umgestaltungen obsolet. Das klare Selbstbild vom Facharbeiter, das eine wichtige Ressource für die Gewerkschaften ausmachte, spaltete sich in eine Vielzahl neuer Qualifikationsprofile und Selbstbilder auf.
Es wird zu zeigen sein, inwieweit diese drei Bereiche miteinander verknüpft waren und Veränderungsprozesse in einem Bereich Auswirkungen auf einen anderen Bereich zeitigten. Die Akteure dieser Prozesse werden auf drei miteinander im Austausch befindlichen Ebenen untersucht: lokal, national und international. Auf lokaler Ebene werden einzelne Ortsvereine und Betriebsräte in den Blick genommen, auf nationaler Ebene die IG Druck und Papier und der Deutsche Gewerkschaftsbund und auf internationaler Ebene das Berufssekretariat Internationale Grafische Föderation und der Europäische Gewerkschaftsbund. Wesentliches Ziel ist es auch, zu untersuchen, inwieweit die möglicherweise technikinduzierte Gewerkschaftskrise zu einer forcierten Europäisierung der Gewerkschaftsbewegung führte.
Dieses Projekt wird von der DFG gefördert (Laufzeit: 10/2016-09/2020)
Fabrikgeschichte
Geschlecht, Raum und Technik in der Fabrik. Die „rationelle“ Gestaltung industrieller Arbeitsplätze in Deutschland 1900-1970
Das Projekt konnte zeigen, dass die Rationalisierung und die Humanisierung der Industriearbeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts an in gegenseitiger Ergänzung den Kern des Projekts der ‚rationellen’ Gestaltung der Fabrik ausmachten. Folglich muss die übliche Periodisierung, die ein Ende der fordistischen Produktionsweise in der Mitte der 1970er Jahre postuliert, in ihrem umfassenden Anspruch in Frage gestellt werden. Die Kern dessen, was von der Forschung als post-fordistische Arbeitspraktiken identifiziert wird, lässt sich bereits als Element der Rationalisierungsdebatten und -praktiken der Zwischenkriegszeit erkennen.
Das in Kooperation mit Prof. Dr. Mikael Hård an der TU Darmstadt durchgeführte Projekt wurde von 2008 bis 2012 von der DFG gefördert. Das Projekt ist abgeschlossen. Der Projektbearbeiter Karsten Uhl hat die wesentlichen Ergebnisse in seiner Habilitationsschrift veröffentlicht: Karsten Uhl, Humane Rationalisierung? Die Raumordnung der Fabrik im fordistischen Jahrhundert, Bielefeld: transcript, 2014.