„Infrastrukturen – Umwelt – Ressourcen: Beiträge zur Geschichte der Neuzeit“

Neue Buchreihe erschienen

04.10.2023 von

Herausgegeben von Prof. Dr. Jens Ivo Engels, Prof. Dr. Nicolai Hannig, Prof. Dr. Gisela Hürlimann

Foto: Cleopatra Schuhmacher

Menschliche Gesellschaften sind auf vielfältige Weise mit ihrer natürlichen und anthropogenen Umgebung verflochten. Eine zentrale Rolle hierbei spielt einerseits der Einsatz von technischen Infrastrukturen des Transports, der Ver- und Entsorgung, der Energieversorgung und Kommunikation. Zum anderen spiegelt sich das Mensch-Umwelt-Verhältnis in der Nutzung von natürlichen Ressourcen unterschiedlichster Art. Oftmals, wenn auch nicht immer, sind beide Aspekte eng miteinander verzahnt: Infrastrukturen dienen der Ressourcenerschließung und -ausbeutung, während die Nutzung von Ressourcen Voraussetzung für den Bau und Betrieb von Infrastrukturen ist.

Der Schwerpunkt der Reihe ist das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Umwelt in technischer und materieller Vermittlung. Sie publiziert Arbeiten mit einem innovativen methodischen Ansatz, der die Hybridität von Gesellschaft, Technik und Natur in einem integrativen Ansatz reflektiert. Dazu gehören Studien in der Tradition der Science and Technology Studies, des neuen Materialismus und einer sich umfassend verstehenden Technik- und Umweltgeschichte inklusive der Environmental Humanities. Studien mit interdisziplinären Perspektiven der Sozial-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften sind ebenfalls willkommen.

Band 1: „Die Stadtrohrpost, Geschichte einer kritischen Infrastruktur in Berlin und Hamburg im 19. und 20. Jahrhundert “
Inhalt:
Mit dem Bau von Infrastruktursystemen geht die Erwartung einher, dass diese eine lange Zeit überdauern und in ihrer Form stabil bleiben. Stadtrohrpostsysteme, wie man sie aus dem 19. und 20. Jahrhundert kennt, werden heute nicht mehr betrieben. Daher untersucht diese Studie, anhand einer Analyse der Rohrpostnetze Berlins und Hamburgs, die Funktion sowie die Kritikalität von Stadtrohrpostsystemen. Interdisziplinäre Ansätze aus der Infrastruktur- und der KRITIS Forschung werden genutzt, um die Netzstrukturen und Zirkulationsweisen der Stadtrohrpost im Stadtraum herauszuarbeiten. Dabei wird der Blick auf Wandlungsprozesse, Nutzergruppen, Zeitlichkeit und den fortschreitenden Relevanzverlust der Technik gelenkt.