„Wie schreibt man eine Geschichte der Korruption?“

Podcast mit Prof. Dr. Jens Ivo Engels im Gespräch mit Dr. Andreas Großmann

07.03.2024

Es geht um Herausforderungen und Probleme aus gegenwärtiger Forschung in Fächer übergreifenden Perspektiven.

Gemäß einer Standarddefinition ist Korruption der Mißbrauch einer Machtstellung zu privatem, individuellem Nutzen. Was man darunter versteht, ändert sich freilich im Laufe der Geschichte. Eine klare Abgrenzung des „Privaten“ vom „Öffentlichen“ gibt es erst seit Beginn der Moderne, d.h. seit der Zeit um 1800. Entsprechend ist das Verständnis dessen, was als „korrupt“ zu gelten hat, davon abhängig, wie und wo die Zuordnung zum Privaten resp. Öffentlichen vorgenommen wird. Auch die Kontexte der Gabe von Geschenken können eine Rolle spielen. In der Vormoderne waren Geschenke an Richter und Amtsträger durchaus üblich. Sie waren aber nur akzeptiert, wenn sie öffentlich stattfanden. Geheim überreichte Gaben standen dagegen unter Korruptionsverdacht. Derart oszilliert Korruption zwischen Beschreibung und Bewertung. Was als legitim bzw. illegitim einzustufen ist, steht nicht ein für allemal fest, ist vielmehr geschichtlich variabel…

ZUM PODCAST

Im Gespräch mit Andreas Großmann, dem Wissenschaftlichen Leiter des Forum interdisziplinäre Forschung (FiF) der TU Darmstadt, erörtern Kolleginnen und Kollegen der Universität aktuelle Herausforderungen und Probleme ihrer Forschungen.

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