Dr. Frank Berger
Kurator, Historisches Museum Frankfurt

Dr. Frank Berger studierte Geschichte und Germanistik. Seit 1997 ist er einer von aktuell sieben Kuratoren im Historischen Museum Frankfurt. Kuratoren organisieren und betreuen Ausstellungen und Sammlungen in Museen. Dr. Bergers Arbeit lässt sich im Wesentlichen also in fünf Hauptaufgaben gliedern: Sammeln, bewahren, erhalten, publizieren und präsentieren. Unter diese Aufgaben fällt beispielsweise das Schreiben von Informationstexten zu Ausstellungsgegenständen oder das Forschen an und mit Objekten aus der Museumssammlung.

Die Fragen beantwortete Frank Berger im Rahmen der Lehrveranstaltung „Geschichte – und dann?“ im Wintersemester 2018/19.

Was können Studierende tun, um sich während des Studiums gut auf den bevorstehenden Berufseinstieg vorzubereiten?

Neben dem Studium kann man nicht genug interessante Dinge machen. Kommunikations- und Medientätigkeiten stehen hier an erster Stelle. Aber auch Tätigkeiten in verantwortungsvoller und organisierender Funktion sind immer von Vorteil. Diese müssen nicht zwangsläufig etwas mit dem eigentlichen Beruf zu tun haben, sondern können auch menschliche Fähigkeiten vermitteln: Freiwillige Feuerwehr, Altenbetreuung, Sozialarbeit generell, Vereinstätigkeiten.

Würden Sie in jedem Fall empfehlen, nach dem Bachelor auch den Master zu machen?

Das kommt darauf an, welches Arbeitsfeld angestrebt wird. Wenn der Zeitaufwand überschaubar ist, sollte man im Zweifelsfall immer den höheren Abschluss anstreben.

Mit welchen Qualifikationen können sich Studierende des Fachs Geschichte im Bereich des Berufsfelds Museum positiv von der Konkurrenz (bspw. Studierende der Fächer Archäologie oder Kunstgeschichte) abheben?

Die Konkurrenz sind nicht reine Kunsthistoriker / Kunsthistorikerinnen oder Archäologen / Archäologinnen; mit denen stehen Historiker und Historikerinnen auf Augenhöhe. Das Problem ist, dass die Fachwissenschaft und Forschung zumindest in Museen auf dem Rückzug sind – aber genau das ist das Aufgabenfeld des Historikers / der Historikerin. Eingestellt werden oft Personen mit historischer Nebenbildung und anderen Schwerpunkten.

Was sind die Vor- und Nachteile Ihres Berufs?

Vorteile:

  • Arbeit eng am historischen Objekt;
  • Rückmeldung zur Arbeit durch Besucher und Kollegen;
  • Vielfalt der Tätigkeit.

Nachteile:

  • Infrastruktur und notwendige formale Dinge schweren die fachliche Tätigkeit;
  • Neigung zu Heim- und Mehrarbeit.