Abschlussarbeit (B.A./M.A./M.Ed/L.a.G.) für das Projekt ‚Entschlüsselung des Fluvio-Sozialen Metabolismus am Oberrhein‘

Abschlussarbeit im Rahmen eines DFG-Schwerpunktprogramms zu vergeben

18.01.2024

Im Rahmen des DFG Schwerpunktprogramms 2316 ‚Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre‘ erforscht das Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte der Technischen Universität Darmstadt zusammen mit dem Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Rahmen des Projekts ‚Entschlüsselung des Fluvio-Sozialen Metabolismus am Oberrhein‘ (weiterführende Links s. Marginalien) die Veränderung von Auenlandschaften verschiedener Rheinzubringer aus dem Schwarzwald und den Vogesen unter dem Einfluss zunehmender Landnutzung vom Mittelalter bis zur Industrialisierung.

Rahmen der Abschlussarbeit:

Während die Geograf*innen von Freiburg i. Br. das Abflussverhalten und menschliche Einträge anhand von Sedimentbohrkernen untersuchen und das historische Klimageschehen mit statistischen Methoden rekonstruieren, verfolgen wir hier die Aufgabe, gesellschaftliche Tätigkeiten, Akteure und Institutionen, die auf die Flussaue eingewirkt haben, anhand von Schriftquellen zu identifizieren. Dabei bietet sich die Möglichkeit für die Anfertigung einer thematisch naheliegenden Abschlussarbeit in Kooperation mit der Darmstädter Projektstelle unter der Betreuung von Herrn Prof. Dr. Schenk (Bachelor-, Master- oder, im Falle eines Lehramtsstudiums, wissenschaftliche Hausarbeit im Bereich Geschichte der Vormoderne / Mittelalterliche Geschichte.)

Themen:

Thematisch ist die Abschlussarbeit im Bereich Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte zu verorten. Auswirkungen auf die Flussaue hatten Siedlungs- und Territorialausbau sowie gewisse Gewerbe im Einzugsbereich, insbesondere Bergbau und Verhüttung, Waldgewerbe und Flösserei, Mühlbetrieb und Flussbau sowie Fischerei. In urbanisierten Bereichen traten die Leder-, Textil- und Fleischverarbeitung mit problematischen Immissionen hinzu. Diese Nutzungen am Fluss treten in Quellen besonders dann zutage, wenn sie beeinträchtigt wurden, sei es durch konfligierende Tätigkeiten oder durch Krisen. Fallstudien zu deren Bewältigung und Regulierung anhand von Rechtsquellen sind ein Desiderat, genauso wie die Untersuchung längerfristiger Trends, etwa der Bevölkerungs- und Gewerbeentwicklung anhand von Wirtschaftsquellen. Behandelt werden können auch Territorialisierungsprozesse und Grenzkonflikte bis hin zu kriegerischen Ereignissen, sofern sie am Fluss stattfanden. Räumlich sollte die Arbeit idealerweise in der Ortenau auf Kinzig (z. B. Offenburg bis Kehl), Rench oder Schutter oder im Elsass auf Ill, Bruche, Lièpvrette oder Fecht fokussiert sein. Umfang und genaue Ausrichtung der Arbeit werden zusammen mit den Projektmitarbeitern abgestimmt. Die Arbeit kann einen wichtigen Beitrag in der aktuellen Klima- und Umweltdebatte leisten. Sie kann im Rahmen der Projektarbeit in bescheidenem Umfang auch finanziell gefördert werden.

Kontakt und Beratung:

Ansprechpersonen sind: Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk und Raphael Longoni .

Bitte senden Sie Ihre verbindliche Kurzbewerbung mit Lebenslauf und aktuellem Notenspiegel und ggf. bereits erste Präferenzen für eine thematische Ausrichtung Ihrer Arbeit an Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk an folgende Funktionsadresse: geschichte-mag@pg.tu-darmstadt.de.