Wir forschen vor Ort: Workshop des Verbundprojekts Weschnitz Fluvioscape

Mitglieder des DFG-Projektes „Die Flusslandschaft der Weschnitz und ihre Wechselwirkung mit dem Kloster Lorsch“ treffen sich in Lorsch

01.07.2024 von

Etwas mehr als ein Jahr nach Beginn der Förderung des DFG-Teilprojekts zur Weschnitzer Auenlandschaft fanden sich 14 Wissenschaftler:innen der Universitäten Heidelberg, Mainz und Darmstadt, des Landesamts für Denkmalpflege Hessen (HessenARCHÄOLOGIE) sowie auch der Kooperationspartner (Freilichtlabor Lauresham, Altbergbau Bergstraße-Odenwald e.V.) im Besucherzentrum des Freilichtlabors ein, um ihre ersten Ergebnisse zu präsentieren und ihr weiteres Vorgehen zu besprechen.

(Von links: Prof. Dr. Andreas Vött, Elena Appel, Claus Kropp, Prof. Dr. Olaf Bubenzer, Barbara Jäger, Nicolai Hillmus, Dr. Thomas Becker, Dr. Roland Prien, Dr. Felix Henselowsky, Dr. Bertil Mächtle, Jochen Babist, Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk, nicht abgebildet: Prof. Dr. Udo Recker, Kai Geimer, Katja Wolschendorf)

Diskutiert wurden dabei die bisherigen Ergebnisse aus den verschiedenen Fachrichtungen. Diese reichten von ersten archäologischen Grabungen am Klosterstandort Seehof, vorchristlichen Datierungen verlandeter Flussarme an der Wattenheimer Brücke bis hin zur bodenkundlichen und archivalischen Suche nach den umweltgefährdenden Spuren des Odenwälder Bergbaus und des besonders im historischen Weinheim vertretenem Gerbergewerbes. Auch die Potentiale und Herausforderungen der Versuchsreihe mit dem im Freilichtlabor rekonstruierten Einbaum (siehe Bild) für die Erforschung der frühmittelalterlichen Transportlogistik des Klosters an der Weschnitz wurden diskutiert.

So verschieden die Forschungsschwerpunkte zunächst erscheinen, zeigen sie dennoch starke Überschneidungen, die das Potenzial der interdisziplinären Zusammenarbeit der Forschenden verdeutlicht. Der zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert angelegte künstliche Lorscher See in Südhessen nördlich von Hüttenfeld (Lampertheim) erwies sich als besonders fruchtbarer Boden für engere Zusammenarbeit. Dort können sowohl die Untersuchung der Böden nach Seesedimenten, die Modellierung des Geländes, archäologische Funde und Befunde von Gebäuden am bereits erwähnten Klosterstandort und die reichhaltige archivalische Überlieferung helfen zu erschließen, wie der vormoderne Mensch die Umwelt nach seinen Bedürfnissen zu formen suchte. Bereichert wurden die Beiträge ebenso vom Gastgeber und Mitforschenden am Einbaumprojekt Claus Kropp und sowie Jochen Babist, Vorsitzender des Vereins Altbergbau Bergstraße-Odenwald e.V.