Neuerscheinung: Band über Wasserrechte und -konflikte

Herausgeber: Michele Campopiano und Gerrit Jasper Schenk

19.08.2024 von

Wasser ist einer der zentralen Ressourcen unseres Planeten – sei es als Getränk, zur Bewässerung oder als Transportmittel. Doch kann uns diese wichtige Ressource auch in große Gefahr bringen kann, wie die jüngsten Hochwasserkatastrophen des diesjährigen Junihochwassers in Bayern oder die gerade einmal drei Jahre zurückliegende Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 belegen.

Wie der Mensch versuchte, diese Ressource in den letzten beiden Jahrtausenden zu kontrollieren, zeigen die 12 Beiträge des von Michele Campopiano und Gerrit Jasper Schenk herausgegebenen Sammelbands „Conflicts over Water Management and Water Rights from the End of Antiquity to Industrialisation“, der Neuerscheinung (Link zu einer Inhaltsübersicht s. in den Marginalien rechts).

Aufbauend auf den Ergebnissen der zweiten internationalen Konferenz am Kloster Lorsch 2019 untersuchen 11 Forscher:innen diese Frage anhand verschiedener Beispiele, die von Fischereikonflikten in der Oberlausitz bis zu den mittelalterlichen Bewässerungssystemen im Südwesten Chinas reichen.

In einem dieser Beiträge untersucht G. J. Schenk die Entwicklung der Weschnitz vom achten bis zum 18. Jahrhundert, wobei er die Frage nach der Entstehung einer fluvialen Anthroposphäre, also der Entwicklung des Menschen zum dominanten Formungsfaktor seiner Umwelt beziehungsweise der ihn umgebenden Flusslandschaft stellt.

Dabei identifiziert er das Lorscher Kloster, die lokalen Landesherrschaften sowie die Städte an der Bergstraße als die zentralen Akteure der Region. Gleichzeitig kann er in den schon seit der Spätantike zunehmenden Regulierungen und Eingriffen in die Gewässerlandschaft in der Karolingerzeit und in der Übergangsphase zur frühen Neuzeit zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert Hochphasen menschlichen Einflusses beobachten.

Diese Erkenntnisse zu vertiefen und interdisziplinär zu erweitern ist nun die Aufgabe des DFG-geförderten Projekts „Die Flusslandschaft der Weschnitz und ihre Wechselwirkung mit dem Kloster Lorsch“.