Umgang mit Naturkatastrophen – Nicolai Hannig im Interview (WDR5)
05.04.2023 von Giuseppina Amenta
Nach schweren Erdbeben oder Überflutungen heißt es häufig, die Schäden seien vermeidbar gewesen. Der Historiker Nicolai Hannig untersucht, wie wir Menschen in der Vergangenheit mit Naturkatastrophen umgegangen sind – und was wir aus ihnen lernen.
Lissabon, San Francisco, Fukushima – Orte, an denen schwere Erdbeben stattgefunden haben, bleiben im globalen Gedächtnis und zeigen, wieviel Gewalt in der Natur steckt.
Erst Anfang Februar dieses Jahres erschütterte ein zerstörerisches Erdbeben die südliche Türkei bis nach Syrien. Tausende Menschen starben. Unzählige Gebäude liegen in Trümmern. Aus Expertensicht wären viele Schäden vermeidbar gewesen. Wissen dazu gebe es genug.
Nicolai Hannig befasst sich als Historiker für Neuere Geschichte schon lange mit der Geschichte von Naturkatastrophen in der ganzen Welt – mit Erdbeben, Überflutungen, Vulkanausbrüchen und Hurrikans.
Wirksame Prävention scheitere meist an fehlenden Bauvorschriften oder an Geld für entsprechend sichere Gebäude, sagt Nicolai Hannig. Solcher Leichtsinn wirke weiter bis in die Politik und Wirtschaft. Denn gute Prävention könne tatsächlich Katastrophen eindämmen.