Technologie verspricht seit der Mitte des 20. Jahrhunderts neue Lernumgebungen, die orts- und zeitunabhängig zur Verfügung stehen. Das Dissertationsprojekt untersucht, wie zwischen 1960 und 2014 die VR-Forschung lerntheoretische Vorannahmen integrierte, transformierte, instrumentalisierte sowie neue Lernkonzepte (u.a. körperlich-räumliches Lernen) generierte. An die Stelle eines psychischen (Feedback-)Lernprozesses trat ab den 1960er Jahren vermehrt eine Vorstellung vom Lernsubjekt, welches als Körper eine enge Koppelung mit der technischen Umwelt hatte. Das Projekt analysiert, wie durch die Entwicklung virtueller Lernumgebungen ein neues Postulat der Situiertheit und Körperlichkeit von Wissen und Lernen generiert wurde. Wie konnte Lernen durch VR-Entwicklungen als kontext(-umwelt-)gebunden verstanden werden? Was passiert, wenn das vormalig kognitive Lernsubjekt in einer technischen Lernumwelt als ein „Körper“ gedacht wird, der sich im Raum bewegt?