19. Evenari-Ringvorlesung im SoSe 2022: „ASCHKENAS. 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Das Thema der Ringvorlesung will gleich zwei bedeutsamen aktuellen Anlässen mit gebotener historischer Tiefenschärfe wie interdisziplinärem Zuschnitt Rechung tragen: Zum einen wird 2021 das Jubiläum '1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland' gefeiert, zum andern wurden am 27. Juli 2021 durch die UNESCO die 'SchUM-Städte' Speyer, Worms und Mainz in unserer Nachbarschaft in die Welterbeliste aufgenommen – und wurde damit erstmals das jüdische Erbe in Deutschland weltweit gewürdigt.
Den Bezugsgrundlagen dieses vielgestaltigen, nachhaltigen Erbes will die Ringvorlesung ihre Aufmerksamkeit widmen, von der Spätantike bis zur Shoah, dabei aber auch den Blick auf die Perspektiven jüdischen Lebens in Deutschland über eine Bestandsaufnahme zur Gegenwart ermöglichen.
Die Vorlesungseinheiten bewegen sich im Schnittfeld verschiedener wissenschaftlicher Fächer.
Das Programm der 19. Ringvorlesung finden Sie (wird in neuem Tab geöffnet) . hier
Zum Ausfall der Ringvorlesung im WiSe 2021/22
Die allen bekannten Gesundheitsrisiken haben die Technische Universität Darmstadt bewogen, auch im Wintersemester 2021/22 aus Sicherheitsgründen die Lehre weitestgehend digital zu gestalten.
Unter den damit verbundenen Einschränkungen war eine Ringvorlesung unseres Forums im gewohnten Format aber nicht aussichtsreich zu organisieren, d. h. unter Gewinnung von 12-14 auswärtigen, zum Teil aus dem Ausland einzuladenden Referenten (zuletzt im Wintersemester 2019/20 noch mit Gästen aus Großbritannien, den USA, der Schweiz und Israel). Eine Umstellung auf reine Video-Übertragung von zuhause aufgenommenen Vorträgen hätte die anzusprechenden Gäste wenig überzeugt, und sie würde uns auch der Möglichkeit des gerade bei dieser Ringvorlesung so wichtigen direkten Austausches zwischen Vortragenden und Auditorium berauben. Vor allem aber hätte sie unter diesen Umständen den Ausschluß der universitätsexternen Hörerinnen und Hörer bedeutet, die unserem Forum z. T. seit Beginn des Veranstaltungsformats die Treue halten und den Einbezug des Forumsprogramms und seiner Anliegen in Stadt und Region garantieren.
Wir bedauern die Absage sehr, hoffen aber auf Ihr aller Verständnis und setzen darauf, im Sommersemester 2022 dann wieder eine Ringvorlesung des Forums im gewohnten Zuschnitt anbieten zu können.
Mit dem Exil-Thema wird eine grundlegende Erfahrung jüdischer Religion und Tradition aufgegriffen, die im 20. Jahrhundert eine neue, ungeheuere und weltumspannende Vergegenwärtigung erfuhr. Sie hat in der deutschen und europäischen Geschichte tiefe Spuren gezogen und auf eigene Weise die Entstehung wie Selbstwahrnehmung des neuen Staates Israel mitbestimmt, aber auch, aus Sicht der Herkunftsländer, einen nachhaltigen Exodus verursacht. Seinen Bedingungen und Folgen gerade auch für das geistige Leben, insbesondere die Wissenschaftskultur, soll dabei ebenso nachgegangenen werden wie allgemein den Exil-Erfahrungen in unterschiedlichen historisch-kulturellen Kontexten und im besonderen der Bedeutung der ›Galut‹ für das Judentum, vom babylonischen Exil bis zur Gegenwart. Beschluß und Ausblick der Ringvorlesung wird daher am 10.2. 2020 der Vortrag eines israelischen Historikers bilden mit dem Titel.: »Exile as a permanent condition in Judaism«.
Die Vorlesungen werden ansonsten auf Deutsch gehalten, bewegen sich im Schnittfeld unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen und führen historisch von der Antike bis zur Gegenwart. Unter den Vortragenden sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller betroffenen Fachrichtungen aus dem In- und Ausland. So wird wieder ein eindrucksvoller Streifzug durch alle Bereiche geboten, die das Evenarí-Forum zu integrieren sucht: Technik-, Natur-, Geschichts- und Kulturwissenschaften.
Studierende können im Rahmen interdisziplinärer Lehre Credit Points für ihren Studiengang erlangen. Voraussetzungen sind dafür eine regelmäßige Teilnahme sowie die Anfertigung eines kurzen Essays, der auf ca. 10 Seiten mindestens zehn Vorlesungen knapp zusammenfaßt und sie auf ihren Zusammenhang hin befragt.
Die Ringvorlesung wird montags von 18:05–19:45 Uhr in Raum S 1|03 123 stattfinden. Das Programm können Sie (wird in neuem Tab geöffnet) einsehen. hier